Hannu und Harri reisen für HILFE und HOFFNUNG nach Rumänien (04. – 07.11.2022)

EEG-Gerät

Am frühen Freitagmorgen, den 04.11.2022, traf ich meine Frau Anita und Hannu Ylitalo in Budapest. Nach dem Frühstück fuhren wir mit einem Transporter von HILFE und HOFFNUNG nach Rumänien. Wir kamen kurz vor Mittag in der Stadt Satu Mare an. Der ehemalige Präsident der jüdischen Gemeinde, Decsei Nicolae, empfing uns mit seinem Team vor einem der Hotels im Stadtzentrum. Anschließend fuhren wir zu unserem ersten Ziel, dem Kinderkrankenhaus Medical Center Domus Providentiae Kft. Dort wurden wir von Dr. Tallian Krisztian-Frencin empfangen, der uns herzlich willkommen hieß. HILFE und HOFFNUNG, vertreten durch Hannu Ylitalo, spendete ein EEG-Gerät, das im Kinderkrankenhaus eine große Hilfe sein wird. Das bisherige Gerät war alt und in schlechtem Zustand.

Nach der Übergabe verabschiedeten wir uns von diesen Freunden und fuhren weiter in die Stadt Rădăuți. Dorf trafen wir Igo Kofler, den Vorsitzenden der örtlichen jüdischen Gemeinde. Wir brachten die von Anne Ylitalo und zwei finnischen Freundinnen – Leena und Anne – gebastelten Chanukka-Geschenke. Die Geschenke waren in Stofftaschen verpackt: warme Hausschuhe, Schokolade und allerlei Notwendiges für die Empfänger.   

Chanukka-Geschenke

Nachdem wir uns von Igo Kofler verabschiedet hatten, ging unsere Reise weiter in Richtung ukrainische Grenze. Nach stundenlanger Fahrt über die Karpaten übernachteten wir in einem gemütlichen Gästehaus in den Bergen.

Nach dem Frühstück setzten wir unsere Reise auf der kurvenreichen Bergstraße in Richtung Suceava fort. Wir hatten vor, die Nacht in der Nähe des Grenzübergangs an der rumänisch-ukrainischen Grenze zu verbringen. Wir übernachteten in einem örtlichen Hotel.

Hannu hatte mit den ukrainischen Empfängern der Hilfsgüter telefoniert und der Plan änderte sich daraufhin etwas. So fuhren wir nach den morgendlichen Routinen zu unseren ukrainischen Freunden, insbesondere zu Tetyana (Tanja) Berezhna, der Leiterin des Zentrums New Familyn. Nach einer kurzen Fahrt gingen wir zum vereinbarten Treffpunkt, wo sich neben Tetyana auch ihr Chaffeur und drei weitere Schweizer Assistenten befanden. Nach einer kurzen Besprechung begaben wir uns auf den Parkplatz, wo wir Lebensmittel, Waschmittel, Toilettenartikel, Kleider, Schuhe und Matratzen aus unserem Lieferwagen in den der Ukrainer umluden.

Nachdem wir uns von diesen Freunden verabschiedet hatten, traten wir die lange Rückreise an, auf der wir tagsüber mehr als 8 Stunden unterwegs waren. Nachdem wir in der Nähe der Stadt Oradea angekommen waren, übernachteten wir in einem kleinen Hotel.

Am letzten Morgen der Reise fuhren wir nach Oradea, um Felix Koppelmann, den Präsidenten der jüdischen Gemeinde, zu treffen. Für Hannu war er ein alter Bekannter, mit dem er seit vielen Jahren zusammenarbeitet, aber ich traf ihn zum ersten Mal. Hr. Koppelmann ist ein sehr herzlicher und freundlicher Mensch. Nach einleitenden Worten stellten wir unser Anliegen vor: Wir baten um die Erlaubnis, eine Kibbuz-Ausstellung in den Räumlichkeiten der jüdischen Gemeinde zu zeigen – vielleicht sogar in der Synagoge? Die Ausstellung veranschaulicht die Geschichte der Besiedlung des Landes Israel zurück bis in die 1880er Jahren.

Das Ausstellungsmaterial war bereits in einer hölzernen Transportkiste aus Bukarest nach Oradea gebracht worden. Die Verhandlungen fanden im Speisesaal der Synagoge statt, wo uns neben Präsident Koppelmann auch Rabbiner Dr. S. G. Ehrenfeldt begegnete, der aus Jerusalem zu Besuch in Oradea war. Er war bis zu seiner Pensionierung Rabbiner von Debrecen in Ostungarn gewesen.

Nach einer mehrstündigen Diskussion einigte man sich darauf, dass die Kibbuz-Ausstellung in der großen Synagoge nebenan stattfinden sollte. Der Kulturattache der orthodoxen Gemeinde erklärte sich bereit, die Verantwortung für die Ausstellung zu übernehmen. Diese Ausstellung, die Eigentum von FIDA International ist, wird in naher Zukunft in Oradea zu sehen sein.

Etwas später an diesem Montagnachmittag trafen wir Nicu Gal, den Geschäftsführer von People to People, in seinem Büro. Dank seiner Bemühungen war die Transportkiste für die Kibbuz-Ausstellung und die Gemälde vorübergehend in die Räumlichkeiten der örtlichen Baptistenkirche gebracht worden. Nicu versprach, sich mit dem Kulturattache der orthodoxen Gemeinde in Verbindung zu setzen und die Bilder zu liefern.

Am frühen Nachmittag brachen wir schließlich nach Budapest auf, wo mein Freund Hannu Ylitalo nach einer kurzen Pause seine Reise nach Wien fortsetzte.

Dies war in diesem Jahr meine zweite Hilfsreise mit Hannu nach Rumänien. Es gab viele Kilometer zu bewältigen, aber die Reise verlief reibungslos und in einer fröhlichen Atmosphäre. Die Überquerung der Karpaten ist jedes Mal ein tolles Erlebnis. Es ist atemberaubend, die wunderschönen Landschaften und die großen Höhenunterschiede zu erleben.

Beim Anblick dieser Landschaften kommen mir die Worte des Psalmisten in den Sinn: „Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen: Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt von dem HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat!“ (Psalm 121,1-2) Indem der Psalmist die Berge bewundert, erwähnt er den wahren Beistand, der der HERR Israels ist.

Ich denke, dieser Psalm passt gut zum Zweck der Reise – nämlich den Bedürftigen und Notleidenden in der Ukraine und in Rumänien zu helfen.

Ich segne sie alle!

Harri Kröger