Mai 2023 – Hilfe für die Ukraine

Die Rapsfelder blühten im herrlichen Sonnenschein, und die Farben ließen uns an die Ukraine denken, zu deren Grenze wir Mitte Mai 2023 gerade unterwegs waren, um eine Ladung Hilfsgüter zu übergeben.

Am Tag vor unserer Abreise war unser neuer Transporter erst halb voll, aber dank der Spenden unserer Wiener Vereinsfreunde konnten wir die Reise schließlich mit einem Bus randvoll mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Schlafsäcken, Kleidung und Schuhen antreten.

Einen ersten Vorgeschmack auf den Krieg jenseits der Grenze bekamen wir in Dej (Rumänien), wo wir eine lange Panzerkolonne in Richtung Ukraine fahren sahen. Am Grenzübergang Siret, wo unsere ukrainische Kontaktperson Tanya mit ihrem Fahrer eingetroffen war, wurde unsere Hilfsgüterladung in das Auto des Empfängers umgeladen. Wir trafen uns zum Auftanken von Tanyas Auto am Grenzposten und luden Tanya und ihren Fahrer zum Mittagessen ein. Dabei konnten wir uns unterhalten und erfuhren von der Flüchtlingssituation in Czernowitz: Tanya und ihr Team betreuen Hunderte von Flüchtlingen, viele arbeiten an der Grenze ihrer Belastbarkeit. Der lange Krieg zehrt an den Menschen. Czernowitz war lange Zeit das einzige Gebiet, das von Raketenangriffen verschont blieb. Tägliche, oder besser gesagt nächtliche Luftangriffe sind jetzt allerdings an der Tagesordnung. Tanya ist dankbar für die Hilfe, die wir ihnen bringen.

Eine weitere Organisation, die wir in Czernowitz unterstützen, ist die Jüdische Gemeinde. Wir konnten an Tanya eine Spende überreichen, die Tanya noch am selben Tag an die Jüdische Gemeinde weitergab. Wie wir bereits früher berichteten, kümmert sich die Jüdische Gemeinde um Hunderte von Flüchtlingen aus der Ostukraine, unter anderem durch die Bereitstellung von Mahlzeiten in der Gemeindekantine.

Auf dem Rückweg von Siret trafen wir noch einige Freunde. Die Reise war in vielerlei Hinsicht unvergesslich. Es gab viele freudige Wiedersehen, allerdings erreichten uns auch traurige Nachrichten über Erkrankungen und Unfälle einiger Freunde. Die Reise hinterließ bei uns ein Gefühl der Dankbarkeit.

Einer unserer Freunde betete vor der Reise und erwähnte, dass der Allmächtige uns Schritt für Schritt mit seinem Hirtenstab führen würde. Genau das erlebten wir auf unserer Reise.

Anne und Hannu Ylitalo